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Kei Ahnig vo'r Botanik

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Heute ist der Löwenzahn das Thema.

Unübersehbar sind seine Blüten schon früh im Jahr und die Bienen finden üppige Ausbeute. Die schleppen sie als Nektar in ihren Stock und bringen Pollen mit für ihre Brut. Für ein Kilogramm Honig muss ein Bienenvolk über 100.000 Löwenzahnblüten besuchen.

Die gelben Blüten eignen sich ausserdem ohne Mitwirkung der Bienen zur Herstellung eines honigähnlichen Sirups oder Gelees (französisch cramaillotte, mit Orange, Zitrone und Zucker) als Brotaufstrich. Die jungen, nur leicht bitter schmeckenden Blätter können als Löwenzahnsalat verarbeitet werden. Ebenso die Wurzel, die kann ebenfalls als Salat verarbeitet oder gekocht werden. Aus der getrockneten und gerösteten Wurzel der Pflanze wurde in den Nachkriegsjahren ein Ersatzkaffee hergestellt (Zichorienwurzelersatz).

Wenn die Blütenzeit vorüber ist, verwandeln sich die gelben Blumen in kugelige Laternen und der Wind sorgt dann für die Verbreitung der Samen. Dann ist die Zeit, wo der Bauer die Wiesen mäht und das Gras zu Heu trocken kann. Allerdings ist Heu nicht mehr so wichtig, scheint mir, denn überall wird das kaum angetrocknete Gras in Ballen gepresst und als Silage für den Winter aufbewahrt.

Die Trivialnamen der Pflanze sind meist nicht schmeichelhaft, wovon Söiblueme noch eine der harmloseren ist. Andere Namen, die wegen ihrer harntreibenden Wirkung gebräuchlich sind, will ich hier nicht erwähnen. Aber den Namen Chrottepösche wollen wir noch stehen lassen, in der Ostschweiz ist daraus sogar ein Kinderlied entstanden.

 

Der Goldlack (Erysimum cheiri) ist ein "Gartenflüchtling" und ursprünglich in Südosteuropa, insbesondere im Mittelmeergebiet heimisch, wo er in freier Natur in Felsfluren wächst. In Mitteleuropa ist Goldlack inzwischen stellenweise verwilderter und eingebürgert und dabei vor allem in wärmeren Lagen vorkommt, einstweilen aber nur zerstreut. Er wächst in Westeuropa an alten Stadtmauern oder Burgmauern in nährstoffreichen, kalkhaltigen Mauerfugen.

In der Blumensprache steht Goldlack für Sehnsucht bzw. „Ich sehne mich nach dir“. Trivialnamen sind: Majanegelli, Strösserli (Appenzell), Viönli (Bern).

 

Les giroflées des murailles peuvent présenter différentes couleurs, comme ici :
Goldlack können verschiedene Farben aufweisen, wie hier :

Cf. https://fr.wikipedia.org/wiki/Girofl%C3%A9e_des_murailles
Cf. https://de.wikipedia.org/wiki/Goldlack

Akelei (Aquilegia)

Für mich, als kleiner Bub, war das eine der seltenen Blumen, die Akelei, die nur an einem besonderen Ort wuchs. Jetzt haben wir irgendwann einmal Samen in unserem Garten ausgebracht und seitdem kommen alle Jahre wieder neue Varietäten an den unmöglichsten Plätzen heraus. Angeblich ist die Art für die Evolutionsforschung interessant, weil sie sich je nach dem Land den Bestäubern angepasst hat. In Europa wären das Hummeln und Schwärmer, in Amerika sogar Kolibris. Ich habe aber gesehen, dass Hummeln hier den langen Trichter anbeissen, um so leichter an den Nektar zu gelangen.

Jetzt blüht überall der Waldmeister. Beliebt ist diese hübsche kleine Blume mit dem adretten Blätterkranz als Geschmacksgeber in der Mai-Bowle. Das Herstellen ist nach Utopia einfach.

Dort heisste es: Dieses Rezept für Maibowle mit Waldmeister ist erfrischend und leicht zuzubereiten. Den Waldmeister dafür kannst du sogar selber sammeln.

Die Maibowle beseht traditionell aus drei Zutaten: mehreren Stängeln Waldmeister, Weisswein und Sekt. das erfrischende Getränk passt zu lauen Frühlingsabenden. Hier ein würziges Rezept.

Zutaten für ca 3/4 Liter

3 EL brauner Zucker oder Honig

0,5 L trockener Weisswein

1 Bund Waldmeister (5-7 Stängel)

1 Handvoll Minzenblätter

1/2 Limette oder Zitrone

0,25 l  Sekt

Vermische den braunen Zucker oder Honig mit dem kalten Weisswein bis sich alles aufgelöst hat.

Binde den Waldmeister und die Minze zusammen und hänge sie für mindestens 30 Minuten kopfüber in den Weisswein.

Achtung: die Schnittstellen der Waldmeister Stengel dürfen nicht in den Wein geraten. GIFT!

Wenn nach 30 Minuten der Waldmeistergeschmack noch nicht befriedigt, kannst du den Waldmeister nochmals ca 15 Minuten drin lassen.

Nachher den Limetten/Zitronensaft beimischen und ab in den Kühlschrank.

Kurz vor dem Servieren gibst du den Sekt dazu und garniere die Gläser mit einer Scheibe Limette oder Zitrone.

Ob dieses Rezept zu den Heilmitteln gehört mag jeder selber überlegen. sicher ist, dass beim Umtrunk mit Maibowle an einem linden Maiabend die Gemüter friedlich und fröhlich werden.

Prost!

Im Mai blühen auch die Wiesen-Margeriten (Leucanthemum vulgare), gerade heute am Muttertag wird sie mit anderen Wiesenblumen gerne von Kindern zum Strauss gebunden und der Mutter geschenkt. So jedenfalls war es zu meiner Kindheit.

"Er liebt mich... Er liebt mich nicht..." Das Pflücken der weissen Blütenblätter von Margeriten ist ein bekannter Aberglaube. Dies rührt wahrscheinlich von der Symbolik her, die der Blume zugeschrieben wird, denn Margeriten symbolisieren in vielen Kulturen Liebe, Treue und Reinheit.

Zitat von Erwin am 11. Mai 2025, 9:25 Uhr

"Er liebt mich... Er liebt mich nicht..." Das Pflücken der weissen Blütenblätter von Margeriten ist ein bekannter Aberglaube. Dies rührt wahrscheinlich von der Symbolik her, die der Blume zugeschrieben wird, denn Margeriten symbolisieren in vielen Kulturen Liebe, Treue und Reinheit.

Merci pour ce souvenir d'enfance ! / Danke für diese Kindheitserinnerung!

 

Kein Unkraut, die Zaun-Wicke (Vicia sepium)

Sie gehört wie die Erbsen zu den Hülsenfrüchten und könnte uns eines Tages als Fleischersatz dienen.

Die Nektarproduktion findet nur bei feuchtwarmem Wetter statt. Ameisen besuchen regelmäßig die Nektarien, lecken den Nektar auf und schützen als Gegenleistung ihre Wirtspflanze vor Fressfeinden. Die Kronblätter sind so fest und dick, dass nur kräftige Hummeln die Blüten öffnen können (Kraftblume).

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