Bärehöck-BerichteMagazin

Wanderung und Museums-Besuch in Fribourg mit dem Bäre-Höck

Es hätte der schönste Sonnentag der Woche werden können; zwei Tage vorher lautete die Prognose gerade das Gegenteil. So hatte Jean Pierre ein Alternativprogramm ohne Wanderung im Sack. 

Der Tag begann trocken. Vor dem Bahnhof in Freiburg entschieden wir deshalb, die Wanderung trotzdem durchzuführen. Wenige Minuten später begann es zu nieseln. Die Schirme klappten auf.

Durch die Prachtallee des Boulevard de Pérolles führte uns Jean Pierre zum Abstieg in die Schlucht zur Sarine. Er kennt die Gegend aus seiner Jugendzeit, wo sie Räuber und Poli spielten in dieser Wildnis.

 

Auf recht steilem Pfad und durch diesen Tunnel stiegen wir hinunter ans Ende des Pérolles-Sees (High-Heels sind hier weniger angebracht) und querten die Maigrauge-Staumauer.

Die Sonne schien in Strömen. Wir waren froh, mit ein paar Schritten in der Kirche der Abbaye de Maigrauge unterkommen zu können. Bei den Galeriebildserien das erste Bild anklicken, dann unten mit den Pfeiltasten steuern.

Wir konnten zwar nur einen vergitterten Blick in den Bereich werfen, der den Nonnen vorbehalten ist. Mit den herabhängenden Seilen werden die, entsprechend den Gebetszeiten, verschiedenen Glocken angeschlagen.

Von dort stiegen wir einige Schritte auf den Sonnenberg hoch, wo eine klösterliche Schwesternschaft “de bon coeur Cosimino Tumolo” die Kirche und das Wohngebäude des Monastère Montorge unterhält. Das Bild zeigt, dass gerade wieder die Sonne scheint.

Von diesem Frauenkloster bot sich ein prächtiger Blick auf die Stadt – eben von der anderen Seite her!

 

Ein kurzer Abstieg in die untere Altstadt mit vielen fotogenen Fassaden und Motiven führte uns zu unserer Mittagsrast im Restaurant de la Clef.

Die Standseilbahn “Le Funi” (Funiculaire), mit Abwasser betrieben, hievt uns wieder in die Oberstadt.

Von der Rue des Alpes zum Rathaus hinunter hat man einen prächtigen Blick auf unsere Wanderroute, die Altstadt und die Klosteranlagen auf der anderen Seite des Saanegrabens, der die Zähringerstadt umrundet – ähnlich wie die Aare die andere Zähringergründung Bern.

 

 

Und auch auf das Rathaus und die Kathedrale natürlich, auf die wir hinsteuern.

 

 

In der Grand-Rue, eine der angrenzenden Gassen, besuchten wir das private Musée Wassmer, das eigentlich

Musée suisse de la machine à coudre et des objets insolites

also “Schweizer Museum der Nähmaschine und der seltsamen Objekte” heisst.

 

Frau Neuhaus päsentierte uns in einer stündigen Führung die interessanten Exponate im prächtigen Patrizierhaus aus dem 18. Jahrhundert. Wir waren überwältigt, einerseits von der Fülle der Sammlung – 1000 seltsamer Gegenstände, anderseits von den wirklich sehenswerten urtümlichen Gerätschaften, Erfindungen, Gebrauchswerkzeugen, Kleidern. Zum Staunen, zum sich Erinnern!

Man möchte jedes Stück einzeln aufnehmen, eben, weil es so einzigartig ist, oft sehr kunstvoll verziert, originell oder ganz einfach genial konstruiert ist. Ich kann hier nur eine kleine Auswahl in einer Galerie zeigen. Es gibt eigentlich nur eines: Selbst einmal hingehen und sich die Sachen ansehen!   

Eine grosse Sammlung ist den Nähmaschinen gewidmet, etwa bis zu den ersten elektrisch betriebenen Bernina- und Elna-Maschinen mit dem Kniehebel gesteuert. Es sind vor allem amerikanische Produkte “Singer”, aber auch schweizerische und deutsche Marken zu sehen.

Dazwischen erspähe ich auch eine alte Fach-Kamera mit einem Objektiv, das seinen Namen in der Schweiz, eben in Fribourg, gemacht hatte.

Wieder an der frischen, sonnendurchfluteten Luft, hatten wir einen enormen Flüssigkeitsbedarf zu decken und kehrten zu einer letzten Runde in ein Lokal ein.

 

Bei einem Abstecher auf die Zähringerbrücke und auf dem Weg zum Bahnhof entdeckten wir dann noch Bauwerke, die natürlich genau so Aufsehen erregen, vielleicht eher von einer jüngeren Generation geplant und gebaut, aber ebenfalls eigenwillig, kunstvoll, auffällig. Oben: Die neue Brücke La Poya, die den Stadtverkehr entlasten soll.

Blick von der Zähringerbrücke auf umliegende Brücken und Befestigungsanlagen.

Natürlich warfen wir einen Blick in die Kathedrale mit ihren wunderbaren Farbfenstern. Diesen hat sich Kornblume intensiv angenommen, während ich versuchte, aus der Hand wieder einmal die hohe Säulen- und Rippenkonstruktion des riesigen Raumes zu erfassen.

 

In den Gassen wirft die Sonne ihren Schein in die Lauben.

 

Als letztes noch das Théâtre Equilibre an der Bahnhofstrasse.

Zum Schluss bleibt mir noch zu danken, dem Initianten und lokalen Reiseführer in seiner Jugendstadt, Jean Pierre Guenter und allen, die zur feucht fröhlich sonnigen Reisegruppe beigetragen haben, wiederum mehr als 20 TeilnehmerInnen von der Waadt bis nach Graubünden!

Mit lieben Grüsse
WillY

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