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Der BäreHöck zu Besuch bei Jeremias Gotthelf

Ja, zwanzig Personen waren dabei, wovon zwei nicht registrierte, welche die abgemeldeten zwei ersetzten. So sollte es sein, die Mühe der Vorbereitung hat sich für Marianne gelohnt.

Dass hier Gotthelf zu Hause war, das wird den Besuchern von Lützelflüh deutlich demonstriert.

Extra für uns hat das Team vom Ochsen trotz Wirtesonntag geöffnet und uns mit einem reichhaltigen Buffet verwöhnt.

Rechtzeitiger Aufbruch zum Besucherzentrum …

… wo wir bereits von Herrn Heinrich Schütz, dem Leiter des Gotthelfzentrums zur Führung erwartet wurden.

An den Gräbern des „Clubs der toten Dichter“ gab es bereits einiges zu erzählen, unter anderem die Geschichte der gefällten Traueresche.  Näheres auf der Website des Zentrums: https://www.gotthelf.ch/de/zentrum-museum/grabstaette

Im Dachstock des ehemaligen Pfarrhauses, das zum Besucherzentrum umgebaut ist, hat uns Herr Schütz auf unterhaltsamer Art das Leben und Werk des Albert Bitzius vulgo Jeremias Gotthelf nähergebracht.

Leider wurden einige, besonders gehbehinderte Teilnehmer im Lift blockiert. Der zweite Teil der Führung musste verkürzt werden. Trotzdem konnten wir noch kurz die als „Museum“ umgestalteten Räume ansehen, die damals den Bitzius/Gotthelfs und ihren zahlreichen Gästen dienten.

Die Portaits des Bitzius-Ehepaars

Daneben ein Auszug von einem Brief des jungen Theologiestudenten Albert, wo er bereits von seiner schwindenden Haarpracht berichtet:

„Von Tag zu Tag werde ich hübscher, ich bekomme ganz ein apostolisches Air, wenigstens ein petrinisches. Die unbequemen Haare fangen an, ihre Indiskretion zu fühlen, sie verlassen schaarenweise mein weises Haupt; vielleicht drückt sie auch die sich anhäufende Gelehrsamkeit heraus, bald wird ein niedliches Glatzköpfchen am Platz der krausen Locken der Mädchen Augen bezaubern. Wie sehr ich mich auch sträube, so drängt sich mir doch die Überzeugung auf, dass ich ein auserlesener Liebling der Natur sei, die mich immer mit dem schmückt, was meinem Alter oder meine Lage am meisten ziert.“

Aus einem Brief aus Göttingen an seine Halbschwester Marie Bitzius vom 2. Januar 1822

Bevor wir uns aus dem Emmental und von Jeremias Gotthelf verabschieden, danke ich gerne unserer Marianne Frutiger, die selbst in diesem Haus als Schulmädchen verkehrte und deren Vater Max Frutiger mit seinem Buch "Die Gotthelf-Kirche in Lützelflüh" viel zur Aufarbeitung der Gotthelf-Geschichte beigetragen hat.

Hier noch Bilder, die mir Marlies schickte:

Besten Dank für Eure Berichterstattung, Marlies und Erwin.

Ja, wir wären gerne dabei gewesen. Aus welchen Gründen auch immer, haben wir es noch nie geschafft, obwohl wir weit aussen familiäre Beziehungen zur Familie Bitzius haben.

Die Tochter Cécile Bitzius von Gotthelf, verheiratet mit dem Biologen und Theologen Albert von Rütte, war die Mutter von Elisabeth von Rütte, der Ehefrau des Bruders meiner Grossmutter Hans Lehmann (Notar und Grossrat in Bern) und Gotte meiner Schwester. Beim Bruder dieser Tante, Pfarrer von Rütte war ich als Kind im Pfarrhaus Frutigen in den Ferien.

Ob bei solchen Verflechtungen noch etwas Gotthelf`sches Blut in mir auf finden wäre, wage ich allerdings zu bezweifeln.