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Was zur Steinbruchbahn noch zu sagen wäre

Zum neuen Magazin Artikel im Rahmen der Bärner Gschichte hier noch ein paar Eindrücke.

Bevor der jetzige Bahnhof von Ostermundigen 1912 gebaut wurde lag die Linie der Centralbahn weiter westlich zwischen dem Rand des Schosshaldenwaldes und dem Restaurant Waldegg, dort wo noch immer ein Industriegleis die Strasse quert. Lange Jahre noch wurden dort die Waggons vom Zirkus Knie verladen und von dort trotteten die Elefanten im Umzug durch die Stadt und zurück zum Zelt am Guisanplatz.

Der alte Bahnhof war nördlich der Bernstrasse, dort hat man auch die Steinblöcke auf die Wagons verladen, die dann in weiter entfernte Orte gebracht wurden. Die Steinhauer hatten dort ihren Werkplatz und da wurden die groben Blöcke in leichter transportablere Formen zugerichtet.

Zur Erinnerung an die steinige Geschichte ist ein denkmalartiger Platz im Dreieck bei der Waldegg entstanden. Man hat einen im Steinbruch von Krauchtal nutzlos gewordenen Kran hier aufgerichtet und mit einigen symbolischen Steinblöcken eingerahmt. Zwei Infostelen erklären in drei Sprachen und Bildern die Bedeutung der Installation.

Der denkwürdige Steinhauerplatz

Von der alten Giesserei Zent ist hier noch eine Fassade erhalten. Mein Schwiegervater hat dort noch für kleinen Lohn gearbeitet.

1953 bewarben sie einen Heizkessel für Kohle und verpassten die Entwicklung neuer Technologien.
Die Zent AG ist längst Geschichte. Das grosse Areal wurde inzwischen mit neuen Hallen und Gebäuden umgenutzt.

Auf dem alten Industriegeleise sind nur noch zum Transport der schweren Papierrollen bis zur Verladerampe der BZ-Druckerei vorhanden, weiter geht es nicht mehr, die anderen Anschlüsse und Weichen sind stillgelegt.

An der alten Bolligenallee stand früher noch ein kleines Bahnwärterhäuschen, dort überquerte die Linie der Centralbahn die Strasse und führte weiter ins Wankdorf. Das Häuschen musste dem neuen Tramdepot weichen, ein ähnliches blieb dort im Hinterhof erhalten.

Ostermundigen wächst, steinreich ist es nicht mehr, dafür wächst es in die Höhe.

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